Prof. Dr. Christoph Butterwegge (Universität Köln), einer der bekanntesten Armutsforscher in Deutschland, referiert auf der Sozialkonferenz. Mit der hohen Zahl von Geflüchteten in Deutschland steigt auch der Druck auf den Sozialstaat. Doch seit vielen Jahren werden Leistungen zusammengestrichen, Voraussetzungen für die Inanspruchnahme und Strafen verschärft,
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private Absicherungen und Zuzahlungen eingeführt, der Arbeitsmarkt dereguliert und der Niedriglohnsektor massiv gefördert. Begleitet wird dies von einer Steuerpolitik, welche die Auseinanderentwicklung von Arm und Reich begünstigt. All dies hat die Armutsquote in Deutschland kontinuierlich auf aktuell 15,5% anwachsen lassen. Der Niedriglohnsektor ist europaweit spitze. Eine auch ohne die Fluchtproblematik beschämende Politik in einem der reichsten Länder der Erde.
Um auch den geflüchteten Menschen hier ein Leben in Würde zu ermöglichen, müssen sie gut versorgt, untergebracht und integriert werden. Die dazu notwendigen Mittel können durch eine andere Steuerpolitik aufgebracht und mit einer Sozial-, Arbeitsmarkt-, Renten- und Gesundheitspolitik kombiniert werden, die allen Menschen Integration und Teilhabe bietet. Nur so kann eine verstärkte Konkurrenz um Arbeitsplätze, bezahlbaren Wohnraum und Sozialleistungen verhindert werden.
Die Sozialkonferenz analysiert die aktuelle Politik und formuliert Anforderungen, die allen Menschen ein Leben in Würde (Art. 1 Grundgesetz), Integration und Teilhabe ermöglicht. Im 2. Teil der Konferenz stehen die entsprechenden Herausforderungen für die Kommunalpolitik im Mittelpunkt. Für die anstehende Kommunalwahl möchte die Osnabrücker Sozialkonferenz mit ihrem "Aufruf 2016" dazu motivieren, sich gemeinsam für Integration und Teilhabe einzusetzen.
Im Einladungsflyer finden Sie weitere Informationen. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung erforderlich.
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