21. Jahrestagung
der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Osnabrück

 

 

FREITAG, 3.11.2023

10  16:30 UHR

HOCHSCHULE OSNABRÜCK | CAPRIVI-CAMPUS | RAUM CN0001

 

Bis Anfang der 1990er Jahre ging die als Vollzeit definierte Arbeitszeit in Deutschland zurück. Gewiss kein evolutionärer Automatismus, sondern Ergebnis jahrzehntelanger Kämpfe der organisierten Arbeitnehmer:innen-schaft um betriebliche, tarifliche und gesetzliche Regulierung. Es folgte eine Phase des Stillstandes und der Abwehrkämpfe. Der kontinuierliche Rückgang der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit ergab sich daraufhin maßgeblich aus der politisch forcierten Ausweitung von (prekärer) Teilzeitbeschäftigung.

Doch inzwischen haben sich gesellschaftliche Kräfteverhältnisse verschoben und damit neue Möglichkeits-horizonte geschaffen: Eine Erwerbslosenquote, so niedrig wie seit Ende der 1970er Jahre nicht mehr, und der schon jetzt in vielen Branchen und Arbeitsbereichen spürbare und in den nächsten Jahren noch weiter steigende Fachkräftebedarf haben die Verhandlungsposition der Beschäftigten erheblich verbessert. Die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft birgt darüber hinaus weitere Potentiale für eine Neugestaltung von Arbeitszeit: Menschliche Arbeitskraft kann an vielen Stellen durch digitale Technologien ersetzt werden und die Klimakrise stößt Diskussionen um nachhaltigere Wachstumsstrategien an.

Eine reduzierte Vollzeit ist keine Utopie, sondern eine bereits in einigen Ländern, Branchen und Betrieben umgesetzte Realität oder spiegelt sich in aktuellen Tarifforderungen wider.

Aus wissenschaftlicher und arbeitsweltlicher Perspektive möchten wir diskutieren, wie Arbeitszeit in Zukunft gestaltet und verteilt werden kann. Unter welchen Bedingungen sind allgemeine Arbeitszeitverkürzungen denk-bar? Welche Rolle spielt die Arbeitszeit für eine erfolgreiche Klimastrategie? Welche Modelle und Konzepte gibt es in Theorie und Praxis? Wer sind die zentralen Akteure? Und: Wo liegen ihre Schnittmengen?

 

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Mit freundlicher Unterstützung der

 

Programm der 21. Jahrestagung

10:00 Uhr

ERÖFFNUNG

Dr.in Carmen Thamm

Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Osnabrück

 

GRUSSWORTE
Prof. Dr. Andrea Braun von Reinersdorff
Vizepräsident der Hochschule Osnabrück


Johanna Teubner

Arbeit und Leben Niedersachsen, Geschäftsstelle Osnabrück

10:30 Uhr

KÜRZER ARBEITEN ZUR ENTLASTUNG DER UMWELT?  
Potentiale einer Arbeitszeitverkürzung aus klima- und umweltpolitischer Perspektive


Dr. Stefanie Gerold
Fakultät Wirtschaft, Recht u. Gesellschaft, Fachgebiet Umweltsoziologie, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

 

KURZE PAUSE

11:30 Uhr

DIE VIER-TAGE-WOCHE IN EUROPA:
Ein Blick über den Tellerrand in die Zukunft?


Philipp Frey, M.A.
Institut für Technologiefolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Research Affiliate Autonomy UK

 

IMBISS

13:00 Uhr

SCHLAGLICHTER AUS DER TARIFLICHEN UND BETRIEBLICHEN PRAXIS


Knut Giesler
Bezirksleiter, IG Metall Nordrhein-Westfalen

Dr. Norbert Reuter
Ver.di, Bundesverwaltung, Bereichsleiter der Tarifpolitischen Grundsatzab-teilung

Rainer Deters
Betriebsratsvorsitzender DB Netz AG, Osnabrück, ehrenamtliches Bundes-vorstandsmitglied Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)

14:00 Uhr

ARBEITSZEITVERKÜRZUNG ALS BERÜHRUNGSPUNKT DER KLIMA-

UND GEWERKSCHAFTSBEWEGUNG

 

Dr. Steffen Liebig,

Institut für Soziologie, Universität Jena

 

KURZE PAUSE

15:00 Uhr   

PODIUM
ARBEIT – ZEIT – POLITIK
Fluchtpunkt einer transformativen Gesellschaftspolitik?

 

Knut Giesler
Bezirksleiter, IG Metall Nordrhein-Westfalen

Dr. Steffen Liebig
Institut für Soziologie, Universität Jena

Kali
Vertreter:in Ende Gelände

Margareta Steinrücke
Arbeits- und Geschlechtersoziologin, Koordinatorin Bremer Arbeitszeit-initiative, attac-AG ArbeitFairTeilen, European Work-time Network

Moderation: Philipp Frey, M.A.
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

16:30 Uhr

ENDE DER TAGUNG

 

Weitere Informationen zur Veranstaltung

Tagungsort:                                   Hochschule Osnabrück, Gebäude CN, Raum 0001
                                                         Caprivistr. 30 A, 49078 Osnabrück

Kosten:                                           Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

Anmeldeschluss:                         26. Oktober 2023

Freistellungsmöglichkeiten:      Die Anerkennung dr Förderungswürdigkeit de Veranstaltung für
                                                          Bundes- und Landesbeamt:innen und Richter:innen nach den
                                                          entsprechenden Verordnungen über Sonderurlaub ist beantragt.
                                                          Die Freistellung für Betriebs:rätinnen nach § 37 Abs. 7 BetrVG
                                                          und für Personalrät:innen nach § 46 Abs. 7 BPersVG ist beantragt.

Hinweise:                                      Während der Tagung werden ggf. Video- und Tonaufnahmen gemacht.
                                                        Diese Aufnahmen sind bei einer möglichen Veröffentlichung im Internet
                                                        weltweit abrufbar. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich mit der  Ver-
                                                        öffentlichung einverstanden.

 

Lektüretipp:                                  Frey, Philipp (Hrsg) 2023: Die Vier-Tage-Woche im Vereinigten Königreich.
                                                         Die Ergebnisse des bislang größten Pilotprojekts weltweit, RLS.

                                                      

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