Bis Anfang der 1990er Jahre ging die als Vollzeit definierte Arbeitszeit in Deutschland zurück. Gewiss kein evolutionärer Automatismus, sondern Ergebnis jahrzehntelanger Kämpfe der organisierten Arbeitnehmer:innen-schaft um betriebliche, tarifliche und gesetzliche Regulierung. Es folgte eine Phase des Stillstandes und der Abwehrkämpfe. Der kontinuierliche Rückgang der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit ergab sich daraufhin maßgeblich aus der politisch forcierten Ausweitung von (prekärer) Teilzeitbeschäftigung.
Doch inzwischen haben sich gesellschaftliche Kräfteverhältnisse verschoben und damit neue Möglichkeits-horizonte geschaffen: Eine Erwerbslosenquote, so niedrig wie seit Ende der 1970er Jahre nicht mehr, und der schon jetzt in vielen Branchen und Arbeitsbereichen spürbare und in den nächsten Jahren noch weiter steigende Fachkräftebedarf haben die Verhandlungsposition der Beschäftigten erheblich verbessert. Die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft birgt darüber hinaus weitere Potentiale für eine Neugestaltung von Arbeitszeit: Menschliche Arbeitskraft kann an vielen Stellen durch digitale Technologien ersetzt werden und die Klimakrise stößt Diskussionen um nachhaltigere Wachstumsstrategien an.
Eine reduzierte Vollzeit ist keine Utopie, sondern eine bereits in einigen Ländern, Branchen und Betrieben umgesetzte Realität oder spiegelt sich in aktuellen Tarifforderungen wider.
Aus wissenschaftlicher und arbeitsweltlicher Perspektive möchten wir diskutieren, wie Arbeitszeit in Zukunft gestaltet und verteilt werden kann. Unter welchen Bedingungen sind allgemeine Arbeitszeitverkürzungen denk-bar? Welche Rolle spielt die Arbeitszeit für eine erfolgreiche Klimastrategie? Welche Modelle und Konzepte gibt es in Theorie und Praxis? Wer sind die zentralen Akteure? Und: Wo liegen ihre Schnittmengen?
Mit freundlicher Unterstützung der
10:00 Uhr | ERÖFFNUNG Dr.in Carmen Thamm Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Osnabrück
GRUSSWORTE
Arbeit und Leben Niedersachsen, Geschäftsstelle Osnabrück |
10:30 Uhr | KÜRZER ARBEITEN ZUR ENTLASTUNG DER UMWELT?
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| KURZE PAUSE |
11:30 Uhr | DIE VIER-TAGE-WOCHE IN EUROPA:
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| IMBISS |
13:00 Uhr | SCHLAGLICHTER AUS DER TARIFLICHEN UND BETRIEBLICHEN PRAXIS
Dr. Norbert Reuter Rainer Deters |
14:00 Uhr | ARBEITSZEITVERKÜRZUNG ALS BERÜHRUNGSPUNKT DER KLIMA- UND GEWERKSCHAFTSBEWEGUNG
Dr. Steffen Liebig, Institut für Soziologie, Universität Jena |
| KURZE PAUSE |
15:00 Uhr | PODIUM
Knut Giesler Dr. Steffen Liebig Kali Margareta Steinrücke Moderation: Philipp Frey, M.A. |
16:30 Uhr | ENDE DER TAGUNG |
Tagungsort: Hochschule Osnabrück, Gebäude CN, Raum 0001
Caprivistr. 30 A, 49078 Osnabrück
Kosten: Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Anmeldeschluss: 26. Oktober 2023
Freistellungsmöglichkeiten: Die Anerkennung dr Förderungswürdigkeit de Veranstaltung für
Bundes- und Landesbeamt:innen und Richter:innen nach den
entsprechenden Verordnungen über Sonderurlaub ist beantragt.
Die Freistellung für Betriebs:rätinnen nach § 37 Abs. 7 BetrVG
und für Personalrät:innen nach § 46 Abs. 7 BPersVG ist beantragt.
Hinweise: Während der Tagung werden ggf. Video- und Tonaufnahmen gemacht.
Diese Aufnahmen sind bei einer möglichen Veröffentlichung im Internet
weltweit abrufbar. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich mit der Ver-
öffentlichung einverstanden.
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